Bücher für mehr als eine Saison: Denton Welch (1915-1948)

Am Beispiel des britischen Autors Denton Welch wird deutlich, trotz mehrfach in der Übersetzung Carl Weissners publizierter Romane hierzulande keinen größeren Bekanntheitsgrad erreicht zu haben. Ein Unbekannter im deutschen Sprachraum. Was vielleicht im Zustand überwiegender Schwebe begründet ist, wie es für sein  literarisches Schaffen charakteristisch ist. Nachvollziehbar anhand seines Romans „Freuden der Jugend“. Dessen Titel dazu dient, davon abzulenken, als Roman gerade das Gegenteil davon zum Ausdruck zu bringen.  Weiterlesen

Ein Abend in der Bibliothek des Lebensort Vielfalt

Im Wilde Oscar ist es still. Alle Mitarbeiter der Schwulenberatung Berlin haben sich, in Erwartung des 1. Mai, ins verlängerte Wochenende verabschiedet. Nach einem Tag, für den ein hohes Aufgebot an Beratungsgesprächen mit Ratsuchenden Klienten charakteristisch war, die sich alle der Bibliothek des Hauses Lebensort Vielfalt als Aufenthalts und Warteraum bedienen. Weiterlesen

Eine Osterlektüre der anderen Art. Nachlese.

Regen- und Hagelschauer zu Ostern sind die ideale Voraussetzung dafür, die Feiertage nicht bei der Eiersuche im Freien oder auf der Jagd nach dem jeweils persönlichen Fetisch, aber auf meiner privaten Lederlümmelliege zu verbringen – und zwar lesend. Um meine Aufmerksamkeit einer mich in der Vergangenheit bereits verzaubernden Lektüre zu widmen. In Gestalt des neunten Bandes von Armistead Maupins Stadtgeschichten aus San Francisco: „Die Tage der Anna Madrigal“ 

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Drei Tage im November: 40 Jahre „Workshop Schreibende Schwule 1978“. Ein Rückblick.

„Als Schwule hätte man euch unter Hitler alle vergasen sollen!“ – lautete die extreme Reaktion zufälliger Passanten auf dem Kudamm in Berlin – anlässlich der ersten Demo von Lesben und Schwulen zu Pfingsten 1973 . Weiterlesen

Witold Gombrowicz‘ „Intimes Tagebuch“

Kronos ist das 47 Jahre nach seinem Tod veröffentlichte „Intime Tagebuch“ des bedeutenden polnischen Autors und Tagebuchschreibers Witold Gombrowicz, dessen ihm nachgesagte Egomanie ihn ein Leben lang begleitet hat.
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Bücher für mehr als eine Saison: „Die Kunst des Feldspiels“

Wenn Autoren vom Rang Jonathan Franzens („Freiheit“) oder John Irvings  („Gottes Werk und Teufels Beitrag“) einem Neuling der amerikanischen Literaturszene, wie Chad Harbach, anlässlich seines Romanerstlings Die Kunst des Feldspiels einen großen Wurf bescheinigen, gibt es eigentlich keinen Grund, dessen Lektüre zu verweigern. Weiterlesen

Der Literaturpapst als Clown und Tanzbär einer immer noch überwiegend print- und fernsehaffinen Mediengesellschaft im Umbruch

Reich-Ranicki hat mehr als mit seinen Zeitungsverrissen im Medium Fernsehen Furore gemacht. Sein Schlachtfeld war über mehr als 70 Folgen hinweg das „Literarische Quartett“ des ZDF. Weiterlesen

Ankunft Bahnhof Zoo. Liebeserklärung an eine nicht ausschließlich buchhändlerische Institution des alten Westberlin

Bei meinem Ende der 1960iger Jahre vollzogenen Wechsel nach Berlin, war ich im Frühherbst in der Bahn dorthin unterwegs. Mit einem Roman im Gepäck, als Reiselektüre und Ablenkung von der am Fenster meines Abteils vorüberziehenden Landschaft. Weiterlesen