Auf seinem Internet-BLOG Gaystream plädiert der katholische Dissident und Publizist David Berger u.a. für das „Überleben einer offenen Gesellschaft und ihrer Freiheitsrechte auch für schwule Männer …“ Dem lässt er, der sich als liberaler Konservativer bezeichnet, sofort das ABER folgen: „Statt sie (die AfD) … als homophob zu beschimpfen“ … „sollte (man) diese Partei ernst nehmen und mit (ihr) reden.
Dem ist entgegen zu halten, dass Petry mit der Forderung nach einem Schießbefehl an Deutschlands Grenzen einmal mehr dazu beigetragen hat, dem jede Grundlage zu entziehen.
Ich bin sicher, dass, sobald Deutschland die sogenannte Flüchtlingsproblematik, was in Wahrheit eine Problematik seiner Bürokratie ist, innerhalb der es an allen Ecken und Enden hakt, in den Griff kriegt, das Protestpotential hierzulande wieder sinkt. Ebenso wie das Interesse an parteilichen Gruppierungen, die es sich zunutze machen, um ihre eigenen unappetitlichen Ziele zu verfolgen. Wie es der AfD zur Zeit entspricht. Die das Schicksal anderer derartiger Gruppierungen vor ihr – wie Republikaner, DVU und NPD – teilen wird. Die auch nach anfänglichen Erfolgen wieder in der Bedeutungslosigkeit versunken sind.
Und das, weil im kollektiven Gedächtnis Deutschlands und eines überwiegenden (90 %) Teils seiner Bevölkerung die Nazi-Gräuel noch immer fest verankert sind.
Weshalb es begrüßenswert ist, jede Zusammenarbeit mit solchen Gruppierungen wie der AfD zu vermeiden. Jede Aufforderung zum Gespräch mit ihr dient dazu, sie hoffähig zu machen. Wie es David Bergers Aufforderung entspricht. Die ich deshalb als kontraproduktiv empfinde.
Darüber hinaus ist alles zu vermeiden, was dazu dient, das Klima hierzulande aufzuheizen und zu vergiften. Was nur die Bereitschaft zur gewalttätigen Ausschreitung auf Seiten der extremen Linken begünstigt. Die ihrerseits dazu neigt, politische Differenzen in Gestalt von Straßenschlachten auszutragen. Nichts können wir zur Zeit weniger gebrauchen. Vor dem Hintergrund der Notwendigkeit der Integration von Millionen Flüchtlingen. In deren und unserem Interesse es wünschenswert ist, dergleichen zu vermeiden.
Glücklicherweise ist die BRD nicht Weimar. Deshalb bin ich in dieser Hinsicht verhalten optimistisch und zuversichtlich.
Und was David Bergers Einschätzung der Gefahr betrifft, die Deutungshoheit für queere Belange und diejenigen Schwuler Kräften innerhalb der AfD zu überlassen, empfinde ich dies als schlechten Witz. Niemand wird so dumm sein, das zuzulassen. „Nur die dümmsten Kälber wählen sich ihre Henker selber!“
Und außerhalb des „Konservativen Aufbruchs“ junger Schnösel in der CSU, die sich Merkels Sturz und ein Ende der „Willkommenskultur“ auf die Fahnen geschrieben haben, habe ich bislang noch keine ernst zu nehmende Stimme vernommen, die zum Gespräch mit einer Gruppierung wie der AfD, im Sinne einer Zusammenarbeit mit ihr, aufruft. Wie es David Bergers Aufforderung entspricht. Die das Gegenteil bewirken wird, wozu sie aufzurufen vorgibt.
Ein „konservativer Aufbruch“ ist ein Widerspruch in sich… Konservativ sein heißt verharren, das Verweigern die Zukunft zu gestalten…
Allerdings sehe ich nicht so optimistisch in eben diese von Konservativen gestaltete Zukunft – was aufbricht in diesem Lande ist lange schon schwelender Haß auf Minderheiten, wie immer, wenn man mit den Anforderungen der Gegenwart nicht fertig wird, weil sie zu komplex für die meisten sind. Dann schießt man lieber auf Sündenböcke…
Dieser Haß hat tiefere Ursachen als bloß soziökonomische oder kulturelle:
https://de.wikipedia.org/wiki/Am_Anfang_war_Erziehung
LikeLike